Home > Grippe-Special > Grippesaison 2022/23: Australien zeigt, was uns ab Winter erwarten kann
Grippesaison 2022/23
Australien zeigt, was uns ab Winter erwarten kann
Anzeige, 26.09.2022
Im winterlichen Australien gab es bereits eine Vorschau darauf, was uns ab Ende des Jahres auch in Deutschland erwarten könnte. Down Under erlebte in den vergangenen Monaten eine der stärksten Grippewellen aller Zeiten. Allein im Mai 2022 wurden 65.770 Infektionen registriert1, so viele wie noch nie in diesem Monat. Zum Vergleich: Von Januar bis November des Vorjahres waren es nur insgesamt 598 Fälle2.
Bereits in den letzten Monaten spekulierten Experten darüber, was die Lockerungen der Coronamaßnahmen für die Ausbreitung und Entwicklung der Grippe bedeuten könnten. Schließlich sorgten Masken, Abstandsregelungen und Lockdowns dafür, dass es in den letzten zwei Jahren weltweit kaum zu nennenswerten Grippeausbrüchen kam.
Mit den Erfahrungen Australiens bekommen wir jetzt ein frühes Bild davon, was auch bei uns passieren könnte. Laut australischen Medien lag der Krankenstand im Land zeitweise 49 % über dem sonst für die Jahreszeit üblichen Durchschnitt3 und auf den Mai bezogen gab es rund doppelt so viele Infektionen wie im bisherigen Rekordjahr 20191.
Betroffen waren vor allem junge Menschen. Kinder von 5 bis 9 hatten die höchsten Infektionsraten, gefolgt von Kindern unter 5 und Jugendlichen von 10 bis 19 Jahren4. Kleinere Kinder waren in den letzten Jahren kaum mit Grippe in Berührung gekommen und deshalb anfälliger für eine Erkrankung.
Auch in Deutschland lassen erste Vorboten aufhorchen, geben aber noch keinen Grund zur Besorgnis:
Deutschland: Im Mai mehr Grippe als Corona bei Kindern
Noch sind wir nicht an der Reihe, schließlich beginnt unsere Grippesaison offiziell erst im Oktober. Allerdings stellte das Robert-Koch-Institut (RKI) schon nach den Osterferien eine ungewöhnliche Grippeaktivität unter deutschen Kindern fest. Betroffen waren vor allem 5- bis 14-Jährige, bei denen im Mai häufiger Grippe als eine Infektion mit dem Coronavirus diagnostiziert wurde5. Inzwischen ist diese Miniwelle wieder abgeebbt.
COVID und Grippe: Unbekannte Belastung für das Gesundheitssystem
Australien hat seine erste große Grippewelle überstanden. Trotz der gleichzeitig steigenden Coronazahlen hielt das Gesundheitssystem stand und es wurden keine großen Probleme bekannt.
Was das für Deutschland bedeutet, bleibt abzuwarten. Während in Australien die Grippeimpfquote bei den besonders gefährdeten über 65-Jährigen bei rund 69 Prozent liegt6, waren es 2020 in Deutschland bei den über 60-Jährigen nur rund 38,8 Prozent7. Auch wenn die Grippeimpfung keinen hundertprozentigen Schutz bietet, kann sie vor schweren Krankheitsverläufen schützen. Geimpfte scheiden in der Regel als Überträger der Grippeviren aus.
Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
Empfohlene Artikel
1 Xinhua: Australia reports worst May on record for flu cases
2 Australian Government, Department of Health and Aged Care: Australian Influenza Surveillance Report – No 16 – fortnight ending 07 November 2021
3 The Guardian: Surge in cold and flu cases driving 50% increase in workplace sick leave across Australia
4 Australian Government, Department of Health and Aged Care: Australian Influenza Surveillance Report – 2022 Influenza Season in Australia
5 Robert-Koch-Institut (RKI): Wöchentlicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19), 19.05.2022 (S.4)
6 National Centre for Immunisation Research and Surveillance Australia: National influenza vaccination coverage – all people
7 Robert-Koch-Institut (RKI): Wie viele Menschen lassen sich gegen die saisonale Influenza impfen? (Stand 2019/20)
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