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Weihnachten und Jahreswechsel
Wer sich in eurer Familie gegen Grippe impfen lassen sollte
Anzeige, 26.09.2022
Heute müssen wir über Weihnachten sprechen. Es geht noch nicht um Geschenke, den richtigen Baum und das diesjährige Menü. Aber ihr solltet jetzt schon an die Gesundheit eurer Gäste denken.
Wenn ihr euch Ende Dezember zum Feiern trefft, befindet sich Deutschland gerade in der Grippe-Hochsaison. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause sieht es so aus, als stünde uns in diesem Jahr wieder ein echter Grippewinter bevor. Australien hat die kühlere Jahreszeit bereits hinter sich und eine der stärksten Grippewellen der letzten Jahre überstanden.
Damit niemand aus eurem Familien- und Freundeskreis mit einer schweren Erkrankung ins neue Jahr startet, solltet ihr euch die aktuelle Impfempfehlung des Robert-Koch-Instituts genauer anschauen. Hier werden acht Personengruppen definiert, die sich unbedingt impfen lassen sollten.
Oma und Opa gehören zur größten Risikogruppe
Die Immunabwehr lässt im Alter nach und benötigt zum Schutz vor schweren Krankheitsverläufen jede Unterstützung, die sie bekommen kann. Trotz der mäßigen Impfquote in Deutschland lassen sich jährlich schätzungsweise 400.000 Influenza-Erkrankungen bei Personen über 60 Jahren vermeiden1. Die Großeltern und andere Menschen über 60 sollten vor dem Fest unbedingt über eine Impfung nachdenken.
Schwangere sollten sich rechtzeitig informieren
Erfahrungen haben gezeigt, dass Schwangere bei einer Infektion ein erhöhtes Risiko für schwere Grippeverläufe haben2. Die Impfung selbst ist für werdende Mütter ungefährlich, da die Totimpfstoffe der Influenzaimpfung keinerlei Infektionen auslösen können. Die Mutter gibt ihren Impfschutz sogar über die Plazenta an das Neugeborene weiter. Bei einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung wird eine Impfung bereits ab dem 1. Trimenon empfohlen.
„In den ersten Monaten ist das Neugeborene noch nicht in der Lage, eigene Antikörper zu entwickeln. Es wird nur dann geschützt sein, wenn es Leihantikörper der Mutter als Nestschutz mitbekommt. Deshalb ist das Impfen so wichtig.“
Dr. Michael Wojcinski, Facharzt für Frauenheilkunde, Sprecher der AG Impfen in der Gynäkologie des Berufsverbandes der Frauenärzte e.V.
Gynäkologen wie Dr. Michael Wojcinski kennen die Zweifel der Frauen, die das Ungeborene vor jeglichem Schaden bewahren wollen. Umso wichtiger ist ihm und vielen Kollegen die Aufklärung rund um das Thema Grippeimpfung. Für ihn gilt als selbstverständlich, das gesamte Praxisteam gegen Grippe zu impfen und werdende Mütter zu diesem Thema zu beraten. Auch empfiehlt er, dass alle Kontaktpersonen von Neugeborenen den Grippeschutz haben sollten.
40 Millionen Risikopatienten und eine viel zu geringe Impfquote
Die nächste Impfempfehlung liest sich so offensichtlich, dass sie eigentlich überflüssig sein müsste: Das RKI warnt Menschen mit Vorerkrankungen vor einem erhöhten Risiko für schwere oder tödliche Grippeverläufe. Vor allem Personen mit Überempfindlichkeit der Atemwege oder eingeschränkter Lungenfunktion, Menschen mit chronischen Herz-Kreislauf-, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder anderen Stoffwechselkrankheiten und Personen mit neurologischen oder neuromuskulären Grundkrankheiten sollten sich impfen lassen3.
In der Realität liegt die Impfquote je nach Vorerkrankung zwischen 19 und 44 Prozent und somit weit unter dem 75-Prozent-Ziel der EU4.
Die Impfempfehlung gilt ebenfalls für Kinder ab sechs Monaten, die eine der genannten Vorerkrankungen haben. Vorher kann das Immunsystem mit den Impfstoffen noch nicht umgehen, weshalb auch die Impfung in der Schwangerschaft so wichtig ist, um dem Kind einen guten Nestschutz für den Start ins Leben mitzugeben.
Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
Aufgrund des Alters oder des gesundheitlichen Zustands besteht auch hier ein hoher Impfbedarf. Dabei geht es nicht nur um die Gesundheit des Geimpften, sondern auch um das Infektionsrisiko innerhalb des Alten- oder Pflegeheims.
Medizinisches Personal und Menschen mit viel Publikumsverkehr
Als mögliche Infektionsquelle für Patienten mit einem erhöhten Risiko besteht für medizinisches Personal eine dringende Impfempfehlung5. Auch wer im Einzelhandel arbeitet oder generell im Job mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun hat, sollte sich impfen lassen, da die Gefahr einer Ansteckung oder Weitergabe des Virus hier besonders hoch ist.
Auf die richtige Unterstützung kommt es an
Auch wenn ihr selbst zu keiner der eben genannten Risikogruppen gehört, solltet ihr an Familie und Freunde denken, mit denen ihr Ende des Jahres viel Zeit verbringt. Informiert euch über die Grippeimpfung, wenn eine Gefahr für euer Umfeld besteht. Geimpfte scheiden in der Regel als Überträger des Grippevirus aus.
Besonders Kinder bringen durch ihre vielen Kontakte in Kitas und Schulen ein erhöhtes Übertragungsrisiko mit. Während die Grippe bei gesunden Kindern oft mild verläuft, kann sie zum Problem für Oma und Opa oder vorerkrankte Familienmitglieder werden.
Impfschutz setzt nach 10 bis 14 Tagen ein
Die Grippewelle in Deutschland beginnt meist um den Jahreswechsel. Impfungen werden deshalb ab Oktober bis Mitte Dezember empfohlen, da es noch 10 bis 14 Tage dauert, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Solltet ihr oder eure Lieben den Zeitpunkt verpassen, kann eine Impfung auch noch zu Beginn oder während der Grippewelle sinnvoll sein6.
Kinder bis zu einem Alter von etwa neun Jahren, die zum ersten Mal im Leben gegen Influenza geimpft werden, erhalten zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen.
Gemäß der STIKO ist zwischen einer COVID-19-Impfung und der Verabreichung eines sogenannten Totimpfstoffs kein zeitlicher Abstand notwendig. Ihr könnt euch beide Impfungen gleichzeitig geben lassen. Da es sich um einen Totimpfstoff handelt, könnt ihr nach der Impfung auch niemanden mit Grippe anstecken, euer Körper übt nur die Abwehr.
Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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